Bewertung

Review: #3.03 Medusa

Keine Folge, die mich vom Hocker gehauen hat, doch so was soll's geben. Es gab so einiges, was mich nervte. Ich bin der Meinung, dass es langsam an der Zeit wird, der CIA Sydneys "kleines" Geheimnis zu sagen, denn ich halte dieses Hin und Her zwischen Jack und Syd und Lazareys Mord langsam für belanglos und ausdruckslos.

Die Episode beginnt schon mal sehr lustig, als sich Weiss und Syd in ihrem Appartement betrinken und über alte Zeiten plaudern. Doch auch wenn Syd sagt, sie vermisse all die Sachen nicht, die bei dem Brand vernichtet wurden, nehme ich es ihr nicht ab. Sorry, aber ich würde nach so einem Brand ausflippen, wenn so viele private Sachen dahin sind, wie Fotos und Andenken. Eines vermisst sie ja schließlich doch: die erste Auflage von "Alice im Wunderland", die sie von ihrer Mutter bekam, ausgerechnet von Irina...

Weiss' liebevoller Freundschaftsbeweis:

Und nur damit du es weißt. Ich bin dein Freund. Und wenn du jemanden zum Reden brauchst oder an dessen Schulter du dich ausweinen kannst - ich bin immer für dich da.

Ich solchen Situationen, wenn Weiss und Syd zusammen sind, finde ich beide echt drollig und einfach nur außerordentlich, vor allem Weiss, der sowohl Syd als auch Vaughn loyal gegenüber ist. Doch dass er sich jetzt so viel Zeit für Syd nimmt, rechne ich ihm genauso hoch an wie Jacks Bemühungen, alles zu tun, damit es Syd bald wieder besser geht und sie nicht als Mörderin enttarnt wird.

Jack ist weiterhin besorgt um Sydney, doch Syd scheint langsam durchzudrehen, weil sie von den letzten Jahren nichts weiß. Wer würde das nicht? Vor allem der Mord an Lazarey macht ihr zu schaffen. Es wird immer schwieriger für beide, es geheim zu halten, da Lauren Reed jetzt die Ermittlungen im Fall Lazarey aufgenommen hat, doch Jack hat es mal wieder geschafft, die Ermittlungen zu unterstützen und so kann er Syd mal wieder helfen - mit allen Mitteln. Sydney ist dagegen so verzweifelt und will aufgeben, doch ihr Vater macht ihr viel Mut, dass sie sich schließlich weiterhin zusammenreißt. Das macht Jack echt lobenswert, auch wenn er illegale Mittel anwendet. Da sehe ich mal drüber hinweg. Außerdem ist das nichts Neues bei Jack Bristow, oder?

Sydney: Dad, ich verlier noch den Verstand, weil ich nicht weiß, was mit mir war und wenn jemand eine Antwort hat, dann...

Jack: Man würde Techniken anwenden, um dein Gedächtnis zu stimulieren. Chirurgische, gefährliche Maßnahmen, die einen bleibenden Gehirnschaden zufolge haben könnten und das lasse ich auf keinen Fall zu. Nicht solange ich am Leben bin.

Oh well, dieses Gezicke zwischen den beiden Frauen, Syd und Lauren, musste ja losgehen. Es nervt, ist aber auch lustig, oft dann wieder frustrierend für den einen oder anderen. Wow, wie Sydney Lauren in ihrer ersten Besprechung ihre Meinung geigt. Man da habe ich aber den Adrenalin gespürt - von beiden. Ich finde es allerdings auch sehr unfair, auch schon unter aller Gürtellinie, wie Lauren Syd an ihre letzten zwei Jahre erinnern musste und dass sich in ihrer Abwesenheit einiges in der Technik weiterentwickelt hat. Das war voll unter der Gürtellinie, meiner Meinung nach und ich wäre Lauren am liebsten an die Gurgel gegangen. Doch die Krönung kam ja noch! Lauren wird von Vaughn und Dixon in Schutz genommen. Also, bei allem Respekt... Gut, vielleicht hat die neue Mrs. Vaughn Recht mit dem, was sie sagte, aber ein bisschen mehr Einfühlungsvermögen wäre wirklich angebracht gewesen - von allen Seiten. Der einzige, der wieder einmal zu Syd hält, ist Eric Weiss. Obwohl er nichts sagte, sah man es ihm deutlich an. Aber während sich Sydney und Lauren dieses gewaltige Wortgefecht lieferten, da lag eine Spannung und Aggression in der Luft, am liebsten hätten sie sich wohl die Augen ausgekratzt.

Lauren: Wie Sie sicher wissen, haben sich unsere Überwachungsmöglichkeiten in den letzten zwei Jahren ernorm verbessert.

Sydney: Ich habe mit Sicherheit einiges in den letzten zwei Jahren verpasst, aber die Tatsache, dass Sark schon wieder mit Leuten in Verbindung steht, die den Vereinigten Staaten und auch anscheinend Russland feindlich gegenüberstehen…

[...]

Sydney: Also geben Sie mir bitte keine Nachhilfe in Geschichte, die ich selbst erlebt habe!

Vaughn: Jetzt reicht's aber! (Musste ja kommen.)

Sydney ist natürlich verletzt durch die Reaktionen der anderen, das wäre ich auch gewesen. Sie tat mir sehr leid. Es kommt einem aber auch wirklich so vor, als ob alle gegen sie sind und sie nicht für voll nehmen. Lauren macht nach der Besprechung natürlich gleich ihren Standpunkt gegenüber Vaughn klar.

Lauren: Ich hasse sie!

Vaughn: Sie hat zwei Jahre ihres Lebens verloren.

Lauren: War sie vor zwei Jahren netter? Ich bin noch nie einer so eingebildeten Person begegnet!

[...]

Lauren: Sie ist furchtbar.

[...]

Jack: Wie war die erste Besprechung mit Lauren?

Sydney: Wunderbar! (Ich liebe ihren Sarkasmus!)

Anschließend müssen Eric Weiss und Sydney auf eine Mission nach Mexico City und man merkt Sydney sehr wohl an, dass sie sehr tatenwillig ist, Sark zu schnappen. Weiss entgeht das nicht und weist sie deshalb nochmals darauf hin, dass dies nur eine Auskundschaftung ist. Das scheint Syd aber wenig zu interessieren. Als Syd sich in eine Mexikanerin verkleidet, sagt Weiss zu ihr: Viva del'Revolución! - typisch Weiss, immer für einen Witz zu haben.

Während der Mission in Mexico City geht natürlich etwas schief, also das war irgendwie zu erwarten bei diesem Tatendrang von Sydney. Vaughn muss sie aus dieser brenzligen Lage holen und wird von Lauren während der ganzen Zeit mit einem Röntgenblick beobachtet, sogar als die Lage noch sicher war. Diese Blicke von ihr hasse ich, steckt da etwa mehr dahinter als nur ihre Eifersucht?

Bei einem weiteren Abend mit Weiss erfährt Syd von Weiss mehr über Vaughn und Lauren. Sie quält sich zwar selber mit dieser Fragerei, was man ihr genau ansieht, doch sie will es ja so. Klar, wenn man so lange verschollen war, will man so vieles wissen, aber sie sollte sich jetzt wirklich nicht mit jedem Detail aus Vaughns Leben herumquälen! Das macht nichts rückgängig. Sydney erfährt, wie Lauren und Michael sich kennen lernten und ihre Hochzeit war. Weiss erkennt aber früh genug, dass sich Syd selber quält und hört auf zu berichten, was ein echt guter Schachzug von ihm war.

Jack steht inzwischen immer mehr unter Zeitdruck, denn Marshall ist schneller als erwartet bei der Identifizierung von Syds Bild, dass er analysieren soll. Also holt er sich Hilfe von einem seiner Kontaktleute und installiert ein Programm in das System der Agency, das die Erkennungssoftware vernichten soll. Wird er es schaffen? Dazu muss er in Dixons Büro, da es von einem Administrator-Zugang installiert werden muss, doch dadurch bringt er sich selber in Gefahr. Jack würde alles für Syd tun! Jack ist mir in dieser Staffel sehr sympathisch, doch ich bin mir nicht sicher, ob es auch so bleibt. Bleibt nur abzuwarten…

Dixon ist verständlicherweise aufgebracht darüber, dass sie Lazareys Mörder nicht identifizieren konnten und Marshall zweifelt an seinen Fähigkeiten, deshalb tut er mir in dieser Szene wirklich leid. Als Jack sich dazugesellt, kommt es zu einem ironischen und lustigen Dialog zwischen Dixon und Jack, den aber nur Jack und die Zuschauer verstehen.

Jack: Das heißt, wir können Lazareys Mörder nicht identifizieren?

Dixon: Nein, das können wir leider nicht.

Jack: Wie schade. (Super!)

Syd kommt mit der Realität so schwer klar, dass sie immer rotsieht bei Gesprächen mit Vaughn und Lauren und sie sieht sich persönlich schon als das schwarze Schaf, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Was kann sie denn dafür, dass sie für tot gehalten wurde und noch lebt? Soll sie sich deswegen etwa schuldig fühlen? Um Gotteswillen! Sie sollte froh darüber sein, auch wenn die Gegenwart weh tut. Sie sollte echt nicht so an sich zweifeln! Ich hab allerdings auch den Eindruck, Dixon, Vaughn und Lauren hören ihr zwar zu, nehmen aber ihre Ratschläge und Tipps nicht zu ernst und behandeln sie wie ein rohes Ei. Auf eine Art schließen sie sie irgendwie aus. Auch wenn Syd zwei Jahre verloren hat, so ist sie bei einigen Sachen vielleicht nicht mehr auf den neuesten Stand, aber sie kann immer noch mit Informationen dienen und diese waren ja wohl wertvoll! Der einzige, der Syd etwas aus der Vergangenheit "schenkt", ist Marshall, was ich sehr rührend fand. Er schenkt ihr eine CD mit den besten Songs der letzten beiden Jahre.

Die Geste von Lauren, ihr Freundschaftsangebot an Sydney, fand ich ziemlich nett, doch ziemlich überflüssig, da sie Sydney eh hasst. Also ändert diese auch nichts. Syd ist wieder aufgetaucht und Lauren hat eine Konkurrentin, nämlich Vaughns Ex.

Lauren: Niemand würde es uns vorwerfen, wenn wir uns hassen, aber ich hoffe, soweit kommt es nicht. (Aber sicher doch...)

Sydney: Ich hasse Sie nicht, auch nicht Vaughn. Das macht es ja so schwierig.

Vaughn und seine "beiden Frauen" gehen schließlich auf eine Mission, obwohl Lauren bald wieder verschwindet - seltsame Situation für alle. Sydney kann es kaum ertragen, Vaughn und Lauren zusammen zu sehen und dann küssen sie sich auch noch vor ihren Augen. Doch wem würde das anders gehen? Aber ihr Leben muss doch auch endlich weitergehen! Das Nachtrauern kann doch nicht immer so weitergehen… Ich frag mich allerdings, warum schickt die CIA gerade Vaughn und seine Ex auf eine Mission? Für mich hat die Agency in dieser Hinsicht kein Einfühlungsvermögen. Weiss und Syd sind doch ein super Team. Dixon erschien mir in dieser Folge mal wieder sehr herablassend und arrogant. Er ist nicht mehr wiederzuerkennen. Schon weil er mal Sydneys Partner war und beide zusammen arbeiteten und sie eigentlich auch Freunde sind, hab ich mehr von ihm erwartet.

Als Sydney und Vaughn in Moskau sind, kommt es zu einigen sehr emotionalen, aber auch peinlichen Situationen zwischen Syd und Michael, über die man echt schmunzeln konnte. Als Syd zwei Champagner-Gläser holt und ihn dann so, ja fast schon sehnsüchtig, anlächelte, als ob nichts passiert wäre. Sehr eigenartig, weiß auch nicht, was in Syd geraten ist. Vielleicht wollte sie einfach bloß den Moment genießen… Oder im Fahrstuhl, als sie sich umziehen mussten und es ihnen peinlich war, den anderen nackt zu sehen. Sydney konnte sich aber trotzdem einen Blick in Richtung Vaughn nicht verkneifen. Jesus, wie im Kindergarten!

Abschließend wird Sydney abermals von ihren Gefühlen überrannt, da kam echt viel zusammen, ob es nun die Begegnungen mit Vaughn und Lauren sind oder das Geschenk, das Weiss ihr machte: die dritte Auflage von "Alice im Wunderland". Schließlich noch Jacks positive Nachricht, dass er alles erledigt hätte und wie er zu ihr sagt: Willkommen zu Hause! Bei soviel Emotionen hätte ich gleich mit einsteigen können in die Heulerei.

Sloane hatte ein bis zwei Szenen, aber er schafft es immer wieder, die Leute zu manipulieren und an ihrem wunden Punkt zu treffen. Außer Sydney, die ist dagegen echt immun.

Sloane: Mr. Vaughn, ich erinnere mich, wie nah Sie Sydney standen. Sicher teilen Sie meine Erleichterung über ihre Rückkehr? (...und dieses Grinsen!)

Fazit

Wie schon erwähnt, keine besonders spannende Folge, man legte viel Wert auf Emotionen von Sydney, die Jennifer Garner mal wieder wirklich gut herüberbrachte. Dann natürlich immer wieder die Konfrontationen mit Vaughn und Lauren, die hoffentlich spannender werden und nicht so zickig bleiben. Ja, und dieses Hin und Her um Lazareys Mord nervt mich langsam, weil es langweilig wird, auch wenn Jack sich so bemüht. Andere Themen braucht das Land, in diesem Falle "Alias" - meiner Meinung nach. Sehr gut gefallen mir die Szenen mit Syd und Weiss, die sind einfach wunderbar. Bleibt noch eines zu sagen: Vaughn ist ein echter Softie geworden, manchmal ist mir regelrecht schlecht geworden von seinem ganzen Herumgesülze mit Lauren.

Dana Greve - myFanbase

Die Serie "Alias - Die Agentin" ansehen:


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