Bewertung

Review: #10.06 Der Kampf (2)

Foto: Robbie Amell, Gillian Anderson & Lauren Ambrose, Akte X - Copyright: 2016 Fox Broadcasting Co.; Ed Araquel/FOX
Robbie Amell, Gillian Anderson & Lauren Ambrose, Akte X
© 2016 Fox Broadcasting Co.; Ed Araquel/FOX

Alles zurück auf Anfang: Der rote Faden aus der "Akte X"-Folge #10.01 Der Kampf wird in der Episode #10.06 Der Kampf (2) erneut aufgegriffen und die Geschehnisse von damals sowie deren Auswirkungen fortgeführt. Dabei erwarten uns einmal wieder der Raucher als das Alpha und Omega in "Akte X" sowie die Alien-DNA, das Auftreten der "Akte X"-Familie und ein fulminanter Cliffhanger.

Der Raucher als das Alpha und Omega sowie die Alien-DNA

Wer hätte das gedacht? Der Hauptantagonist aus neun Staffeln "Akte X" und der wohl mächtigste Mann der Welt zieht auch in der zehnten Staffel im Hintergrund die Fäden. Überraschend ist das nicht, da dies bereits in #10.01 Der Kampf im Rahmen der Endszene angedeutet wurde. William B. Davis hat nach all den Jahren seinen Charme als Raucher nicht verloren und zeigt sich erneut als psychopathischer Endgegner, den anscheinend weder Tod noch Teufel aus dem Verkehr ziehen können. Auf eine gewisse Art und Weise muss man dem Raucher seine Bewunderung aussprechen: Er leitet die Geschicke der Welt nach seinen Gunsten und das seit 60 Jahren. Dabei ist er einfach nicht totzukriegen und lässt Mulder und Scully am Leben, obwohl es ihm ein Leichtes wäre, diese aus dem Verkehr zu ziehen. Auch wenn es ihm Spaß bereitet, Macht und Kontrolle über andere auszuüben, rettete er Mulder und Scully durch seine direkten und indirekten Ränkespiele so mehrmals das Leben. Auch in #10.06 Der Kampf (2) bietet er Mulder an, diesen zu retten. Dass Mulder das Angebot des Rauchers ablehnt, ist verständlich und auf Grund der Historie folgerichtig. Doch was genau hat zu Mulders schlechtem gesundheitlichen Zustand geführt - einem Zustand, den die Mehrheit der Weltbevölkerung teilt?

Ich bin sprachlos und gleichzeitig wenig überrascht. Bereits seit Jahrzehnten also werden Menschen mittels Impfungen oder anderen medizinischen Routineeingriffen mit immunsystemschwächenden Viren infiziert, die sie von da an in sich tragen. Nur wer Alien-DNA besitzt, so wie Scully, ist gegen den letztendlichen Ausbruch des Virus immun. Die Alien-DNA schützt die Menschheit also, während die Aliens wiederum laut dem Raucher die Entwicklung der Menschen und der Erde vorausgesagt haben. Verantwortlich für die mysteriösen Geschehnisse auf der Erde waren aber ausschließlich das Syndikat und ihre Mittelsmänner in der Regierung. Das ist ganz harter Tobak und genau deshalb passt die Auflösung des roten Fadens auch zu "Akte X". Ich bin mir allerdings sicher, dass Mulder und Scully noch immer nicht alle Geheimnisse kennen und noch immer nicht alle Verschwörungen aufgedeckt haben.

Tad O'Malley dient in dieser Folge als Sprachrohr, der die neusten Verschwörungstheorien in die Welt posaunt. Damit wird er seiner Rolle als Enthüllungsjournalist gerecht. Die Frage, die unabhängig von den Episodeninhalten bleibt, ist jedoch: Wie viel an wilden Theorien und Panik ist für die Öffentlichkeit "gesund"?

Die "Akte X"-Familie

Mulder durfte mit seinen Erinnerungen den Auftakt des Revivals einläuten. Scully läutet mit ihren Erinnerungen das Finale des Revivals ein. Dieser dramaturgische Kniff gefällt mir. Nicht nur, weil durch die Erinnerungen an alte Zeiten aus der Sicht der Hauptprotagonisten ein perfekter Einstieg in die Folge gegeben ist, sondern auch, weil alle bis dato wichtigen Informationen - auf den Punkt - wiederholt werden. Mal abgesehen davon, kommt es in einer eher auf Scully fokussierten Episode zu einem Wiedersehen mit Skinner, Miller, Einstein und sogar Monica Reyes, die mittlerweile notgedrungen den Raucher versorgt. Kurzum: Viele wichtige Charaktere der "Akte X"-Familie werden inhaltlich plausibel in einer Folge vereint.

Humorvoll empfand ich dabei die Zusammenarbeit zwischen Scully und Einstein. Die sehr rationale Einstein musste sich also tatsächlich von einer für über die Schulwissenschaft hinausgehende Theorien offene Scully belehren lassen. Scully übernahm im Zusammenspiel mit Scully 2.0 die Rolle von Mulder, während Einstein die junge und noch unerfahrene Scully verkörperte. Diese Szenenkomik schließt an die gruppendynamischen Ereignisse der Ermittler aus #10.05 Babylon an. Gleichzeitig wusste das Duo Scully - Einstein durch Pragmatismus und sich gegenseitiges Ergänzen in der Herstellung eines Heilmittels gegen die Viruserkrankung zu gefallen. Auch die Szene zwischen Scully und Reyes hat mir trotz aller ernsten Hintergründe und Reyes' "Seitenwechsel" gut gefallen. Da kommen nochmal alte Erinnerungen hoch und die Tatsache, dass Reyes Scully alle wichtigen Informationen zukommen lässt, zeigt, wo diese wirklich steht.

In der finalen Szene steht unsere "Akte X"-Familie in Form von Mulder, Scully und Miller im Angesicht eines Ufos, während klar ist, dass Mulder wohl nur noch durch Williams Stammzellen geholfen werden kann. Somit wäre auch geklärt, weshalb auf den gemeinsamen Sohn von Mulder und Scully ein so großer Fokus in den neueren Episoden gelegt wurde. Doch was bleibt nach sechs Episoden "Akte X"-Revival zurück: Was bringt die Zukunft?

Ausblick

Wie fast jede Staffel in "Akte X" endet auch Staffel 10 mit einem fulminanten Cliffhanger, der in einer möglichen ersten Episode einer elften Staffel aufgelöst werden könnte. Wenn man den Gerüchten glaubt, dann diente diese Mini-Staffel u.a. als Indikator dafür, inwieweit "Akte X" auch noch im Jahre 2016 das Fernsehpublikum begeistert. Insofern erhöhen die bisher guten Rezensionen und Einschaltquoten der Mini-Staffel die Wahrscheinlichkeit, dass früher oder später eine weitere Season abgedreht wird. Der Haken an der Sache ist jedoch der volle Terminkalender der Hauptcharaktere, allen voran der von Gillian Anderson und von David Duchovny, die mittlerweile in anderen Serien mitwirken. Ich würde es begrüßen, wenn es zeitnah weitere Episoden von "Akte X" geben würde. Doch wie passt der Wunsch nach neuen "Akte X"-Folgen und dem vollen Terminkalender der Stars zusammen? Naja, man könnte die Serie mit den neuen Agenten Miller und Einstein als Hauptcharaktere fortsetzen, während Mulder und Scully Kurzauftritte blieben. Immerhin wurden Miller und Einstein in #10.05 Babylon als Mulder und Scully 2.0 regelkonform inszeniert. Von einer solchen Idee würde ich den Serienmachern allerdings abraten. Mich würde "Akte X" dann wohl als Fan verlieren. Nichts gegen Miller und Einstein als Hauptcharaktere, aber gänzlich ohne Mulder und Scully wäre "Akte X" meiner Meinung nach (nur noch) eine gute Mystery-Serie, von denen es mittlerweile so viele gibt wie Sand am Strand. Das Alleinstellungsmerkmal der Serie aus den 90ern würde mit den in den Hintergrund rückenden Mulder und Scully verloren gehen. Mit dem Staffelfinale des "Akte X"-Revivals verbinde ich demnach zwei Wünsche für die Zukunft: Zum einen wünsche ich mir, dass "Akte X" auch in einer elften Staffel fortgesetzt wird. Zum anderen wünsche ich mir, dass die Fortsetzung mit David Duchovny und Gillian Anderson in den Hauptrollen stattfindet. Über eine Kombination aus Mulder und Scully sowie Miller und Einstein hätte ich jedoch nichts einzuwenden.

Fazit

Der rote Faden aus Folge #10.01 Der Kampf wird in der Episode #10.06 Der Kampf (2) erneut aufgegriffen und die Geschehnisse von damals sowie deren Auswirkungen fortgeführt. Dabei erwarteten uns einmal wieder der Raucher als das Alpha und Omega in "Akte X" sowie die Alien-DNA, das Auftreten der "Akte X"-Familie und ein fulminanter Cliffhanger. Ich wäre bereit für eine weitere Staffel "Akte X", wenn das Konzept und die Charaktere, allen voran Mulder und Scully, erhalten blieben. In diesem Sinne: This is (not) the end!

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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