Bewertung

Review: #2.17 Die Kolonie (2)

Nach dem hervorragenden ersten Teil war man natürlich gespannt, wie es nun weiter geht. Dass man nicht mit 100 Antworten am Ende der Episode dastehen wird, war eigentlich klar. Dass man aber mit so vielen Verwirrungen zurück gelassen wird, hätte man so wohl auch nicht gedacht.

Kolonie auf der Erde

Zunächst gelingt es Mulder, ein paar Informationen aus Samantha heraus zu bekommen, auch wenn all dies kaum weiter hilft. Es gibt also Außerirdische, die über Klone versuchen wollen, eine Kolonie auf der Erde zu gründen und dann als bessere Menschen auf der Erde leben wollen. Das Problem ist nur, dass alle immer gleich aussehen, weshalb man eben mit Fötalgewebe experimentiert. Nun haben aber auch die Außerirdischen verschiedene Ansichten. Der Kopfgeldjäger versucht das Projekt zu unterbinden und alle Klone zu töten, weil diese nicht rassenkonform agieren, also nicht einfach Hybride erstellen dürfen. Die Tatsache, dass es offenbar zwei Fronten gibt, zwischen denen die Menschheit unwissend steht, bringt die gesamte Handlung natürlich auf eine ganz neue Ebene. Die Möglichkeiten sind dadurch vielfältiger, weil jeder Konflikt zwischen Außerirdischen und Menschen durch anders denkende Außerirdische wieder verändert werden kann. Es stellt sich aber auch die Frage, warum der Kopfgeldjäger nur durch ein Millimeter genaues Manöver außer Gefecht gesetzt werden kann, andere Außerirdische aber offenbar leichter auszuschalten sind. Auch ist natürlich vollkommen undurchsichtig, was überhaupt interessant an der Erde ist und wieso gewisse Regierungskreise offenbar sehr gut informiert über die Machenschaften sind und deshalb Mulder immer wieder zuvor kommen können. Jedenfalls gibt es hier riesiges Potenzial und ich kann die nächste Episode, die sich dieser Geschichte widmet, kaum erwarten.

Ein paar Worte muss man natürlich noch zu Mulders Schwester Samantha sagen. Es ist schon ziemlich gemein, dass es Samantha offenbar in hundertfacher Ausführung gibt und Mulder nur zu wissen glaubt, dass sie noch lebt. Wann immer aber Samantha erscheint, wird man nie wissen, ob sie die echte Samantha ist oder nicht. Auch das macht diesen Klon-Schachzug sehr gelungen, denn Vertrauen ist damit wirklich kaum aufzubringen. Noch ein Stück genialer ist natürlich der Kopfgeldjäger mit seiner Fähigkeit, die Gestalt zu wandeln. Der Cliffhanger aus der Vorfolge hat es bereits gezeigt gehabt, aber es wird auch in Zukunft immer so sein, dass man, wenn der Kopfgeldjäger eine Rolle spielt, jedes Gespräch mit Zweifeln behaftet ist, weil es doch nicht die Person sein könnte, die man vor sich glaubt. Insofern hat man durch diese Episode nicht gerade viele Antworten bekommen und bleibt doch etwas verwirrt und enorm neugierig zurück, aber man hat nun eine weitere Ahnung, welche Gefahren dort draußen bei der Wahrheit noch lauern.

Eine Schlacht, die nicht zu gewinnen ist

Eine wesentliche Rolle in dieser Episode erhält auch Mr. X, der wie immer in Rätseln spricht. Interessant ist hier vor allem, dass er eigentlich ein Stück weit die Kontrolle verloren hat. Eigentlich hat er Mulder von einer weiteren Verfolgung der Sache abgeraten, konnte ihn aber letztlich nicht aufhalten und hätte ihn damit quasi fast getötet. Auch seine scheinbare Linie, dass er ausschließlich mit Mulder kommuniziert (warum eigentlich?), wurde recht einfach mit viel Willen von Scully und Skinner durchbrochen. Jedenfalls schafft er es nicht so richtig, alle nach seinen Bedingungen handeln zu lassen. Und trotzdem weiß er noch viel mehr, als er preisgeben muss. Leider bleiben diese Informanten für Zuschauer und Agenten immer sehr mysteriös die scheinbar Allwissenden, die nur stückweise die Informationen preisgeben, die für ein höheres Ziel offenbar entbehrlich sind. Gründe bleiben weiter im Dunkeln und werden mit Artikeln belegt. Die da sind zu mächtig. Ob die da allerdings damit gerechnet haben, dass Mulder und Scully nun offenbar vermehrt auch auf die Hilfe von Skinner bauen können? Das finde ich eine sehr schöne Entwicklung. Skinner ist ein Mann, der auch die Wahrheit finden will, sich als Vorgesetzter nur noch etwas vorsichtiger verhalten muss, aber die Möglichkeiten der Unterstützung an der Grenze des Machbaren nutzt.

Fazit

Die Episode steht dem ersten Teil eigentlich in nichts nach, doch die Informationsdichte ist sehr hoch und die Inhalte sind kaum zu verarbeiten. Da muss man sich erst mal Zeit nehmen und alles sacken lassen. Trotzdem sind es natürlich diese Episoden, die die Serie für mich regelmäßig braucht.

Emil Groth - myFanbase

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