Bewertung

Review: #2.14 Satan

Für viele Menschen gehört die Schulzeit nicht unbedingt zu den Dingen, an die man sich gerne zurück erinnert. Drehbuchautor und Regisseur zu dieser Episode müssen ihre Schulzeit wirklich gehasst haben oder wirklich ganz schlechte Erfahrungen gemacht haben, denn so gruselig muss man Schule erst mal gestalten.

A presence amongst us... angry. I can feel it.

Was machen eigentlich Lehrer abends in der Schule bei den ganzen Konferenzen, die nicht zu selten statt finden? Man tauscht in der Regel wichtige Informationen aus und wenn man dann noch Zeit hat, beschwört man offenbar mal eben die bösen Mächte. Nur gut, dass die meisten Lehrer keine Zeit haben und mit solchen Spielchen gar nicht erst anfangen, dann kann es auch nicht passieren, dass man sein Ritual mal vergisst oder nicht ausreichend intensiv durchführt und dann den bösen Teufel heraufbeschwört. Dieser manifestiert sich in einer überaus gruseligen Vertretungslehrerin, die wirklich alle Eigenheiten verkörpert, die man als Schüler aufzählen würde, wenn man nach der schlimmsten Lehrerin gefragt werden würde, mal abgesehen von seit zwei Jahren nicht rasierten Beinen. Das schmale Gesicht, die Brille, der spitze Mund und der Ausdruck in den Augen, die Mischung aus liebe Oma und absolut hinterhältiger, schülerhassender Lehrerin war absolut gruselig und hat die Atmosphäre, die mit Kameraführung, Score und Set schon so wunderbar gruselig inszeniert wurde, glänzend unterstützt. Hier hat man wieder gesehen, wie das Casting dafür sorgen kann, dass eine Episode funktioniert.

Zu all dem kommt dann natürlich eine recht komplexe und lange Zeit undurchsichtige Story hinzu. Es ist lange nicht klar, was die Dorfbewohner für Leichen im Keller haben und besonders die Geschichte um Shannon sorgte dafür, dass man zwischenzeitlich doch dachte, dass die Handlung in eine ganz andere Richtung driftet. Im Nachhinein war der Part natürlich inhaltlich irgendwie vollkommen überflüssig, aber für den Spannungsbogen während der Episode hat er seine Daseinsberechtigung.

Was der Episode ebenfalls eine gruselige Note verleiht, ist das mörderische Ende, in dem der Satan seine Rachefeldzug beendet und Mulder und Scully ziemlich verdutzt zurück lässt. Wenn man es ganz genau nimmt, haben sie in dieser Episode eigentlich nie wirklich Zugriff auf den Fall. Ihnen wird zwar klar, dass da irgendwas nicht mit rechten Dingen zu tun hat und böse Mächte heraufbeschworen werden, sie haben sogar eine Ahnung, wer für was zuständig ist, aber die Komplexität des Falles überfordert auch die beiden Agenten etwas und so sind sie eben letztlich nur Zuschauer und geradezu Marionetten des Satans, der gemacht hat, was er wollte. So sieht man die beiden Agenten selten. Trotzdem ist es natürlich schade gewesen, dass der Fall so ein bisschen an ihnen vorbei gelaufen ist. Auch fehlte es dieses Mal etwas an Witz und Schlagfertigkeit, mal ganz davon abgesehen, dass auch diese Episode wieder eine rein alleinstehende Episode gewesen ist, die wirklich nichts zur Gesamthandlung der Serie beiträgt.

Fazit

Auch diese Episode könnte man bei einem Rerun locker überspringen, dahier nichts Wichtiges passiert. Wer aber mit Freunden einfach nur mal einen kurzen gruseligen Film schauen möchte, der wäre mit dieser Akte-X-Episode auch an der richtigen Adresse.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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