Bewertung

Review: #1.10 Gefallener Engel

In der zehnten Folge der ersten Staffel geht es endlich mal wieder um die Haupthandlung der Serie. Ein unbekanntes Flugobjekt stürzt ab und ein Außerirdischer befindet sich plötzlich auf Erdenboden. Nur scheint es unmöglich, ihn/es zu fangen.

Giftiger Bahnunfall

Da es dem Militär trotz ordentlicher Absperrung und riesigem Aufgebot nicht gelingt, dieses Ding zu fangen, ist man als Zuschauer natürlich sehr interessiert, was es denn nun eigentlich ist. Doch das soll im Verborgenen bleiben. Man bekommt nur mit, was es anrichten kann und das ist eigentlich schon Grund genug, dass man froh sein kann, dass es die Erde wieder verlassen hat. Wobei Mulder sicherlich erneut recht hat. Wenn man etwas wie ein Tier jagt, wird es sich dementsprechend verteidigen. Diese Gestalt oder reine Energie hat sich für den Angriff als beste Verteidigung entschieden. Das macht durchaus Sinn. Für das Militär ist die zweite Sorge die Geheimhaltung des ganzen Projekts. Ein Großteil der Soldaten weiß eigentlich gar nicht, was er genau macht oder sucht, und die Wahrheit darf nicht annähernd nach außen dringen. Somit gibt man eben andere Erklärungen für das Großaufgebot ab und bei der Flugüberwachung werden die richtigen "Wahrheiten" einfach eingetrichtert. Sowas funktioniert immer dann gut, wenn sich niemand dafür interessiert. Nur deshalb kann man es wohl auch vertreten, dass Scully sich mit solchen Erklärungen auch zufrieden gibt. Sie hat gar kein Bestreben, in solche Geschehnisse Zeit zu investieren, glaubt, was ihr gesagt wird, und gut ist. Doch sie arbeitet nun für die X-Akten und hat mit Mulder jemanden, der solche Ereignisse magisch anzieht und grundsätzlich davon ausgeht, dass die offizielle Meldung eine Lüge ist. Da heißt es dann eben selbst nachforschen und das gelingt Mulder auch wieder ordentlich. Offenbar kennt er einfach alle Tricks, um diverse Absperrungen zu überwinden. Allerdings lässt er sich dann auch ziemlich leicht schnappen. Doch welche Chance sollte er auch haben, wenn zig Männer mit Wärmesuchgeräten die Gegend erkunden. Da soll man sich erstmal verstecken. In der direkten Konfrontation mit dem Befehlshaber hat Mulder dann keine Chance, um seine Vorschläge einzubringen. So bleibt letztlich auch für Scully vieles unerklärlich, aber für die Wahrheit fehlten die Zeit und die Mittel. So wird es dem Agentenduo sicherlich sehr oft gehen, ob nun in einzelnen Fällen oder bei staffelübergreifenden Handlungen. Der Gegner ist dafür doch viel zu mächtig. Einzig, was Mulder und Scully sehen, kann man ihnen nicht nehmen. Leider ist auch dieses Mal Scully bei den ganz entscheidenden Momenten nicht direkt dabei. Die Entführung von Max erlebt sie nur über die Wärmesuchgeräte, aber das sollte auch ausreichend Skepsis bei ihr hervorrufen.

Mulder-Fans

Die Arbeit eines Fox Mulders stößt nicht nur auf Unverständnis. Für einige Gläubige ist er ein wahrer Prediger. Max scheint Mulder fast zu verehren, denn offenbar hat er sich intensiv mit ihm befasst. Für Mulder ist es sicherlich schön zu wissen, dass die Arbeit, die ihm persönlich so viel bedeutet, auch bei anderen Menschen Anklang findet, selbst wenn es sich dabei um Menschen handelt, die in ihrem sozialen Umfeld einen ähnlichen Stand wie Mulder selbst haben. Trotzdem gibt es eben andere, die an das glauben, was Mulder macht, und daraus kann er gewiss auch eine Motivation ziehen, selbst wenn er sie gar nicht braucht. Max wirkte auf jeden Fall wie ein typischer Fanatiker. Die Brille und die langen Haare, seine Mimik, Gestik und sein begeistertes Plaudern spiegeln genau den Typen wieder, den man sich wohl für eine solche Figur vorstellt. Bleibt die Frage, was denn nun mit ihm geschehen ist. Eine Frage, die hoffentlich irgendwann beantworten wird.

Mulder hat aber nicht nur Fans unter den gerne als "verrückt" Bezeichneten. Auch an ganz hoher Stelle gibt es Befürworter seiner Arbeit. Mulders Verhalten in diesem Fall hat einige Wellen geschlagen und fast dazu geführt, dass die Abteilung X-Akten geschlossen wird. Es steckt also weitaus mehr hinter all dem. Irgendwelche Würmer in der Arktis darf er wohl gerne untersuchen, aber hier hat Mulder einen Nerv getroffen. Allerdings kümmert ihn das gar nicht. Er lässt sich davon in keiner Weise beeinflussen. Er zieht seinen Stil durch, als wäre überhaupt nichts. Hat er keine Angst, dass man ihm die Arbeit entzieht? Oder ist es für ihn gleichgültig, weil er so oder so an solchen Fällen arbeiten wird? Oder wusste er etwa, dass sie die Abteilung einfach nicht schließen können, wie es letztlich auch gekommen ist? Deep Throat hat jedenfalls seinen Beitrag für ein gutes Ende für Mulder geleistet. Allerdings muss man Deep Throat erst mal richtig durchschauen. Er gibt Mulder die wichtigen Hinweise, damit er Dinge untersucht, auf die er sonst nur schwerlich stoßen würde. Warum aber macht er das? Was sind seine Ziele, was ist sein Motiv? Die Schlussszene offenbart zwei Möglichkeiten, aber man muss sich fragen, welche die echte ist. Sind es eher nur Ablenkungsmanöver und die X-Akten dienen dazu, Mulder unter Kontrolle zu halten? Ist dies das Ziel von Deep Throat? Oder hat er nur seine Tarnung gewahrt und alles runter gespielt, damit niemand auf die Idee kommt, dass er geheime Informationen an Mulder weiter gibt. Die Stellung von diesem mysteriösen Mann in dieser Verschwörung wird noch zu erörtern sein. Dass es etwas gibt, was ans Tageslicht treten könnte, ist spätestens jetzt klar. Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.

Fazit

Eine Folge, die wieder Bewegung in die Haupthandlung der Serie bringt, auch wenn sie mehr Fragen als Antworten aufwirft. Auf jeden Fall kommt hier etwas in Gang, was der Serie ein langes Leben bescheren soll.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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