Bewertung

Review: #2.09 Wiedergeburt

Diese Episode beschäftigt sich mit zwei durchaus sehr schwierigen und kontroversen Themen: mit Rassismus und Völkermord.

Während sich Richard dem Mann stellt, der ihn vor langer Zeit aus rassistischen Gründen zusammenschlug, kümmern sich Diana und Tom um den 4400 Edwin, der wegen seiner Beteiligung am Völkermord in Ruanda gesucht wird, jedoch seit seiner Rückkehr die Gabe besitzt, genetische Defekte bei ungeborenen Kindern zu korrigieren.

"Meine Entführer haben einen perversen Sinn für Humor" stellt Edwin fest und er hat Recht damit. Die Zukunft hat ihn geholt und mit einer großartigen Gabe zurückgeschickt, die ihn jedoch, wie sich im Laufe der Episode zeigt, töten wird, denn jedes Mal, wenn er ein Kind rettet, schadet dies seinem eigenen Körper, so dass er nicht mehr lange zu Leben hat. Weigert er sich jedoch, seine Fähigkeit einzusetzen, gibt es für die amerikanische Regierung keinen Grund mehr, ihn zu schützen, und er müsste nach Ruanda zurück, wo ihn die Todesstrafe erwartet. So entscheidet er sich schließlich, weiterhin Kinder zu heilen, um wenigstens einen Teil seiner Schuld wieder gut zu machen.

Das Thema Völkermord ist natürlich gewagt, wenngleich man nicht den ganz großen Schritt gegangen ist und mit Edwin keinen aktiven Täter ins Spiel gebracht hat, sondern einen Mann, der "nur" tatenlos zugesehen hat. Einem Mann, der persönlich tausende von Menschen abgeschlachtet hat, hätte man wohl auch kaum eine sympathische Seite geben können, schon gar nicht in der begrenzten Zeit von einer Episode. Dennoch ist es eine bemerkenswerte Storyline, die recht solide umgesetzt wurde.

Sehr erfreulich finde ich auch, dass man die Ereignisse vor Richards Verschwinden, den Angriff auf ihn, weil er mit einer weißen Frau zusammen war, wieder aufgegriffen hat. Die meisten von Richards ehemaligen Kameraden bereuen die Tat, nicht jedoch der eigentliche Anführer, der seine Einstellung noch immer nicht geändert hat. Hier wird sehr deutlich gezeigt, dass Rassismus immer allgegenwärtig ist und viele Menschen ihre Einstellung auch über die Jahrzehnte hinweg nicht ändern.

Der Rest der Folge gehört dann der Familie, oder besser der dysfunktionalen Familie. Shawn will sich mit seiner Mutter und seinem Bruder Danny versöhnen, was auch gelingt, allerdings muss Shawn vorher ordentlich was einstecken. Gleich darauf bekommt der Familienfrieden dann schon wieder Risse, da Shawn und Danny feststellen, dass mit ihrem Cousin Kyle etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch im House Skouris gibt es Ärger, denn Diana schmeißt ihre Schwester April wegen deren Ausnutzen von Maias Fähigkeiten raus. Während letztere Familienangelegenheit nur eine Nebenstory ist, stellen Kyles Probleme schon ein entscheidendes Element dar. Kyle weiß nun, dass er während einer seiner Blackout-Phasen den Anschlag auf Jordan verübt hat.

Apropos Jordan: sein Tod wird zwar immer mal wieder erwähnt, die Tatsache, dass seine Leiche unter mysteriösen Umständen verschwunden ist, jedoch nicht. Das finde ich kaum einleuchtend, schließlich verschwindet eine Leiche nicht jeden Tag und Leichenraub ist kein kleines Vergehen, ganz davon abgesehen, dass eine Wiederauferstehung durchaus nicht unwahrscheinlich ist, wenn andere 4400 schon heilen, in die Zukunft sehen und Gedankenlesen können. Offenbar scheint man aber einfach Jordans leeren Sarg vergraben und die Sache abgeharkt zu haben. Na ja...

Maret Hosemann - myFanbase

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