Bewertung

Review: #4.01 Pagenstreik

Sehr gelungener Staffelauftakt, indem fast alle Storyelemente wahnsinnig lustig waren. Der Beginn war schon sehr lustig, als Liz vollkommen engagiert die Werbung für irgendwelches Junk-Food nachahmt, das Jack seinen Angestellten vorsetzt, um ihen klarzumachen, dass die Wirtschaftslage momentan mehr als grau aussieht. Die ganze erste Szene war ein guter Beginn für die Folge, Jacks Ansprache in die Kamera, durch den gleich die Verbindung zum eher ungewöhnlichen Episodentitel hergestellt wurde, der kritische Blick auf Tracys Abheben und Liz' Spruch, der uns in das Intro übergehen lässt: "Well, you just don't like anybody, do ya?"

So many zeroes...

Dass die Story rund um Kenneth für Begeisterung sorgt, ist ja nicht unbedingt etwas Neues. Auch in dieser Folge war dies wieder der Fall und bereits die erste Szene mit ihm versprach Großartiges, als er Jack erklärte: "The Parcell name is synonymous with honesty." Dann war es natürlich auch an der Zeit, dass endlich mal das Thema Streik thematisiert wurde, nachdem es während des Autorenstreiks ja nur nebenbei in kleinen Rand-Gags zum Vorschein kam.

Jack ist aber auch einfach genial und es ist eigentlich schon fast unglaublich, dass jemand, der alles verkörpert, was man an der Geschäftswelt verabscheut, einer der Lieblingscharaktere vieler Zuschauer sein kann. Da darf sich sicher auch Alec Baldwin für auf die Schulter klopfen. "I didn't lie, Kenneth. I massaged the truth." Und dann der Streik. Einige sehr gute und lustige Szenen folgten. Darunter der Streik an sich, der Maulwurf, der dazu gebracht wurde, Jacks nachdenkliches Greifen in Richtung Jesus-Foto, nur um dann ein Bild des ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon hervorzuholen. Mit am besten gefiel mir jedoch die Szene in Kenneths Wohnung, als der ganz entsetzt einwirft: "Those glasses are for display only!" Genial schräger Charakter, über den ich eigentlich gerne noch mehr erfahren würde, also in privaten Situationen, denn die sehen wir ja eigentlich hauptsächlich von Liz.

Doch "30 Rock" wäre nicht... na ja, "30 Rock" eben, wenn es nicht auch ein superlustiges Ende für diese Story geben würde. Während man als Zuschauer schon längst vergessen hat, worum es in dem Streik eigentlich ging, scheint Kenneth vollkommen überzeugt davon, dass ein Streik der Pagen ein gerechtfertigter Aufwand für den Gegenwert eines von Jack unterschriebenen Zettels mit den Worten "I am a big ol' liar" ist. Großartig.

Have I lost touch with my roots?

Im Gegensatz zu Kenneth ist es für Tracys Story eher ungewöhnlich, mich begeistern zu können. Das liegt vor allem daran, dass ich sehr lange dafür gebraucht habe, mit diesem Charakter überhaupt warm zu werden. Während die Szene schon mehr als genial war, als Dot Com einen Arbeiter herein bringt, mit dem Tracy eine Verbindung aufbauen will, und die mit Tracys Frage endet: "I like you, Rolly, can I feel the rough skin on your hands?", gefiel mir Tracys verrückte Wanderung vor dem (bzw. erstmal aus dem) 30-Rock-Gebäude noch besser. Das hätte ich mir auch ruhig noch ein wenig länger anschauen können...

Pete and I are intercoursing each other.

Auch gut gefiel mir das Herumschleichen von Pete und Liz, die ein neues Castmitglied suchen sollen. Ich hatte Josh ehrlich gesagt auch schon vergessen und kann mich nicht erinnern, wann ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Ein wenig Leid tut mir das ja schon, denn nun sieht es so aus, als sei der Darsteller hiermit auch erstmal raus. In der ersten Staffel irgendwann hat Liz ihm sogar während seiner Vertragsverhandlungen einmal gestanden, wie wichtig er für die Serie sei, und ihn fast angebettelt, zu bleiben, und dann sowas...

Na ja, es war abzusehen, worauf die Heimlichtuerei der beiden hinauslaufen würde, doch es war schon irgendwie lustig, als sie dann sogar so weit gehen wollten, eine Affäre vorzuspielen, zumindest so lange, bis Petes Frau Liz dann ein paar gemeinsame Schäferstündchen mit dem Ehepaar vorschlug. Grrr... Ich freue mich ja schon auf das neue Castmitglied, da die Serie seit ihrem Beginn ja niemand wirklich Neuen (außer für drei bis fünf Gastauftritte) in die Show geholt hat. Man fragte sich schon, wofür das ganze Theater überhaupt da gewesen sei, bis dann Jennas übertriebener Ausraster kam, der wirklich lustig anzusehen war.

Am Ende beweist die Serie dann noch einmal, warum sie die tausenden von Emmys (Vorsicht! Leichte Übertreibung) einfach verdient hat. Beide sehen sich Jennas Country-Auftritt im Fernsehen an und Jack beschließt die Episode mit den Worten:

"There's nothing wrong with being fun and popular and just giving people what they want. Ladies and gentlemen: Jay Leno."

Fazit

Es gab bessere Folgen in der Vergangenheit, doch diese Episode brachte mich sehr häufig zum Lachen und hat für einen Staffelauftakt definitiv nicht enttäuscht.

Nadine Watz - myFanbase

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