Bewertung

Review: #8.08 23:00 - 00:00 Uhr

Jetzt ist es Mitternacht, acht Stunden und damit ein drittel der Staffel sind um und auch wenn die Grundspannung, die diese Serie ausmacht, vorhanden ist, kommt man nicht umher, enttäuscht zu sein, denn wirklich in seinen Bann zieht einen diese Staffel nicht. Wie in fast jeder Handlung dominiert also auch bei mir Misstrauen.

Geliebter Maulwurf?

Die Storyline um Präsident Hassan steht weiter eher im Hintergrund und ich kann mich nicht ganz entscheiden, ob ich das gut oder schlecht finde. Seine konsequente Verschwörungsangst halte ich schon für übertrieben, zumal er weiterhin vielen Menschen vertrauen muss. Warum also nicht auch denjenigen, die sein Vertrauen verdient haben. Das Potenzial, dass sich Tarin Faroush durchaus noch als Maulwurf herausstellen könnte, gibt dieser Storyline aber das gewisse Etwas, das die Szenen für mich sehr interessant macht. Dass Tarin möglicherweise sogar über Kayla Hassan nur sein Vertrauen erschleichen wollte und nun also die Möglichkeit besteht, dass sich Kayla gegen ihren Vater wendet, um ihre Liebe zu retten, Tarin dann aber sein wahres Ich erkennen lässt, ist zwar jetzt auch nicht völlig neu, aber es gibt viele Optionen für den weiteren Verlauf. Insofern wäre eine Fokussierung dahin nicht schlecht, damit mehr passieren und der Zuschauer noch mehr spekulieren kann. Hassan kann dabei gerne erst mal außen vor bleiben, denn die bevorstehende Szene mit Kayla und Tarin ist von deutlich größerem Interesse. Wenn diese Storyline noch mehr in Gang kommt, könnte sie vielleicht auch der Staffel zu mehr Glanz verhelfen.

Wie zu erwarten

Deutlicher Schwachpunkt der bisherigen Episoden ist weiterhin das Intermezzo von Dana Walsh und Kevin Wade. Letzterer ist mit seinem Kumpel Nick nun erst mal richtig schön feiern gegangen und natürlich kommen sie jetzt auf die Idee, Dana auch in Zukunft zu erpressen. Welch Überraschung, ich wusste gar nicht, wie weit ich meinen Mund beim Gähnen aufbekomme. Dana selbst schafft es auch nicht wirklich, Cole Ortiz mal etwas zu erzählen, obwohl dieser sich nun so zuvorkommend wie nur irgend möglich verhalten hat. Cole macht eindeutig den Eindruck, dass er gut damit umgehen könnte, wenn Dana ihm von ihrer verbrecherischen Vergangenheit erzählen würde, aber sie traut sich nicht und nimmt nun in Kauf, dass Arlo Glass Cole die wenigen, irreführenden Informationen gibt. Cole wird also misstrauisch. Es ist nur zu hoffen, dass er seine Verlobte zur Rede stellt und nicht selbst anfängt, Zeichen zu deuten. Und es hat auch den Anschein, dass Dana bald Hilfe von Cole braucht. Die Episode liefert insofern einen Lichtblick für die ermüdende Story, weil Dana endlich in die Offensive geht und man Kevin und Nick hoffentlich bald nicht mehr ertragen muss. Die Folgen könnte man immerhin noch zu einer sinnvollen Geschichte zusammensetzen, auch wenn durch die ersten Auseinandersetzungen mit Brian Hastings ebenfalls bereits absehbar ist, wohin das alles führen wird. Dana wird immer mehr hinterfragt, weil sie ihre Arbeit nicht richtig macht, und sie muss weiter vertuschen, was nur geht. Sag einfach allen die Wahrheit, das würde so vieles vereinfachen, auch bzw. besonders für den Zuschauer.

Großes Misstrauen

Während sich Hastings vor allem darauf konzentriert, Renee Walker für das Misslingen verantwortlich zu machen und nicht darüber nachdenkt, wie die Variante mit einem lebenden Vladimir Laitanan besser hätte laufen sollen, versucht Jack Bauer Sergi Bazhaev zu überzeugen, dass er böse ist. Doch dieser fällt darauf nicht herein und lässt Jack "ausfragen". Keine Staffel ohne Folterszenen ist wohl das Motto der Autoren. Großvater Jack bleibt mal wieder nichts erspart. Die Elektroschockqualen sind eigentlich nett gewesen, wenn man bedenkt, dass auch Zahnziehen oder Ähnliches möglich gewesen wäre. Es bleibt nur die Frage, wie Jack sich befreien konnte (das Jack Folter gut übersteht, gehört quasi zur Charakterdefinition dazu und sollte jetzt in Staffel acht nicht mehr hinterfragt werden). Die strömenden Elektronen müssen schließlich immer von Minus- zu Pluspol laufen. Allerdings hat Jack einen Pol immer an seinem Bein gehabt, den Gegner mit einem Anschluss außer Gefecht zu setzen, ist also eher Zauberei und damit schade, denn einen gewissen Grad von Realitätsnähe und menschlicher Logik wünsche ich mir doch immer.

Jack jedenfalls nimmt die Bude auseinander und hat nun Sergi in der Gewalt, der erkennt, dass sein Spiel aus ist. Also holt dieser natürlich das für ihn bestmögliche aus der Situation heraus. Der CTU hilft das nur nicht weiter, denn entweder hat Sergi richtig gut geblufft oder aber sein Sohn Josef Bazhaev hat ihn an der Nase herum geführt. Die Suche geht also weiter. Nur Sergi kann helfen, falls er seinen wild gewordenen Sohn erreicht. Farhad Hassan ist einen Schritt näher dran, was auch höchste Zeit wird, weil alle Gleichgesinnten im Lande eingesperrt werden. Ob der draufgängerische Sergi wieder Schwung in die Handlung bringt, bleibt noch abzuwarten. Die Vorfreude und vor allem Hoffnung überwiegt aber.

Fazit

Auch in dieser Episode kommt keine Storyline auf ein normales "24 – Twenty Four"-Niveau, sodass die Staffel weit von ihren besten Zeiten entfernt ist. Dafür fehlt es den Handlungen derzeit an richtigen Überraschungsmomenten und Charakteren, mit denen man richtig mitfiebern könnte. Nur die Grundspannung ist gegeben, aber das ist mir zu wenig.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "24 - Twenty Four" ansehen:


Vorherige Review:
#8.07 22:00 - 23:00 Uhr
Alle ReviewsNächste Review:
#8.09 00:00 - 01:00 Uhr

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "24" über die Folge #8.08 23:00 - 00:00 Uhr diskutieren.