Bewertung

Review: #8.01 16:00 - 17:00 Uhr

Foto: Kiefer Sutherland, 24 - Twenty Four - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Kiefer Sutherland, 24 - Twenty Four
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Der Vorruheständler Jack Bauer beginnt seinen achten Tag und eigentlich will er einfach nur den lässigen Großvater mimen. Die Selbstironie der Serie, in der Terri ihren Großvater lieber mit Jack anspricht, weil er noch nicht so alt aussähe (nähme man es ganz genau, müsste Jack weit über siebzig sein, weil zwischen den Staffeln gerne mal drei Jahre liegen), ist eine der positiven Aspekte des Auftaktes. Weite Teile sind durch Anlaufschwierigkeiten gezeichnet.

Wer ist Jack?

Es gibt immer noch Leute, die ihn nicht kennen. Kaum vorstellbar, aber so ist die Jugend von heute eben. Wer sich dennoch richtig in der Materie auskennt, hat so einen Mann wie Jack immer auf seiner Liste und so ist die Zeit von Fernsehen mit der Enkelin, Zoobesuchen oder anderen Annehmlichkeiten des Großvaterdaseins vorbei. Jack muss helfen, denn auf Präsident Hassan soll ein Anschlag verübt werden. Dieser Politiker ist natürlich enorm wichtig, trifft sich gerade mit Präsidentin Allison Taylor und hat wahrscheinlich mindesten 100 ernstzunehmende Feinde. Jack gerät sofort wieder in die Schussbahn, weil er einfach nur Kontakt zur neuen CTU herstellt. Ein Telefongespräch und schon ist er wieder mitten drin. Wie eh und je manövriert er sich eine Weg zum Ziel, überwältigt mit Kraft und Durchsetzungswillen seine Angreifer und will ganz schnell wieder nach Hause. Doch Jack sollte inzwischen wissen, dass es so einfach nicht ist. Zumal er einfach nicht tatenlos dastehen kann. Die Übergabe von Victor Aruz wird explosiv. Jack kann gerade so Cole Ortiz retten und dann erfahren, dass es einen Insider gibt. Natürlich ohne den Namen der Person, weil der im sterben liegende Aruz es lieber spannend machen wollte und dann nicht mehr geschafft hat. Die nachfolgende Szene lässt für den Zuschauer immerhin eine Vermutung zu, wer in den nächsten Episoden besondere Beachtung bekommen wird, und es ist natürlich auch klar, dass es wieder ein sehr komplexes Gefüge gibt. Vertrauen kann man mal wieder niemandem. Im Prinzip könnte Jack immer noch einfach gehen, aber unser selbstloser Superheld wird wohl nicht anders können, als die Jagd wieder zu eröffnen. Umziehen kann er auch noch morgen.

Alles anders

Die CTU ist also jetzt in New York und es sind wieder völlig neue Leute, über die man nach der einen Stunde noch nicht viel sagen kann. Einzig Chloe O’Brian ist noch übrig geblieben, die fast schon sinnbildlich für die Folge noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hat. Sie müsse sich erst noch an das neue System gewöhnen und weiter einarbeiten. Ihr Chef, Brian Hastings, macht ihr auch gleich gehörig Druck und Chloe hat Schwierigkeiten, sich aus der Defensive heraus zu behaupten. So kennt man sie dann gar nicht, aber das Potenzial ist durchaus viel versprechend. Bleibt zu hoffen, dass man damit auch ein bisschen spielt.

In der neu besetzten CTU ist dann in erster Linie schon mal Freddie Prince Jr. In Erscheinung getreten, der offenbar für die Außeneinsätze zuständig ist und so eine Art junger Jack sein soll. Im Moment erinnert er mich noch an Chase, durchaus mutig aber auch grün hinter den Ohren. Viel problematischer ist aber die Assoziation an 0815-Romanzen, die man bei Anblick und Blick von Freddie Prince Jr. hat. Das ist durchaus gewöhnungsbedürftig und in dieser ersten Episode sehr schwierig gewesen. Da man ihm aber auch die Chance geben sollte, sich zu beweisen, ist es unnötig, bereits jetzt von einer Fehlbesetzung zu reden, aber muss aber mehr zeigen, als die Tatsache, dass auch er kein Jüngling mehr ist, und sich als Charakterschauspieler erst mal profilieren. Diese Zeit soll er bekommen.

Brandherde

Die Eröffnung des achten Tages macht es also gleich deutlich. Hassan ist das Ziel, weil dieser Frieden schließen will. So ähnlich wie in Staffel sechs. Allison Taylor wird wieder viel zu tun bekommen. Ob ihr Ethan Kanin dabei zur Seite stehen kann, wird offenbar auch eine Frage der Staffel sein. Er ist offenbar angeschlagen und wird bereits von Aasgeiern belauert, denn sein Job ist natürlich attraktiv. Was aus Renee Walker geworden ist, erfahren wir noch gar nicht, obwohl dieser kleine Cliffhanger am Ende von Staffel sieben gerade im Bezug auf die Gruppe und Tony durchaus sehr interessant ist. Hoffentlich wird das nicht völlig unter den Tisch gekehrt, aber so viel Dreistigkeit von Autorenseite kann ich mir bald nicht vorstellen. Jacks Umzugspläne sind sicherlich nur ein kleineres Thema und was in der CTU selbst noch auf uns zukommen wird, muss sich erst noch entwickeln, weil die Charaktere völlig neu sind. Da sich die ganze erste Episode quasi um den Mordversuch an Aruz beschäftigte, der vor allem dazu diente, Jacks Beteiligung an Tag acht zu begründen, ist aber noch nicht wirklich viel Tempo in der Staffel. Dies ist den Autoren bereits deutlich besser gelungen, wobei die letzte Staffel beispielsweise auch den Tony-Bonus hatte. Allerdings ist es inzwischen auch normal, dass der Staffelstart im doppelten Doppelblock, also vier Episoden an zwei Tagen, ausgestrahlt wird. Daher ist zu hoffen, dass besonders die nächste Episode noch mehr bietet.

Fazit

Die Richtung ist durch diesen Auftakt vorgegeben, aber richtig packend war die Episode noch nicht. Das grundlegende Interesse ist aber natürlich wieder geweckt worden und man ist gespannt, was man mit den neuen und alten Charakteren vorhat. Es ist aber auf jeden Fall gut, dass die zweite Episode gleich im Anschluss kommt, denn der durchwachsene Start würde eine Woche Pause möglicherweise nur schwer überleben.

Emil Groth – myFanbase

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