Bewertung

Review: #7.11 18:00 - 19:00 Uhr

Der erste Angriff ist abgewehrt, doch wie es sich für "24 – Twenty Four" gehört, gibt es keine Zeit zum Durchatmen. Wieder haben die Terroristen noch einen weiteren Plan. General Juma ist in Sangala schnell hilflos gewesen und will persönlich nun dort zuschlagen, wo es richtig weh tut.

Jack zwischen den Türen

Jack kommt erneut nicht drumherum, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Er ist und bleibt der einzige Mensch, der etwas unternhemen kann. Tony muss draußen die Stellung halten und verschwindet damit wieder erstmal von der Bildfläche. Jack muss sich erneut opfern, um andere zu retten. Im Weißen Haus muss er sogar seinen guten Freund Bill Buchanan mit der Waffe bedrohen, weil dieser ihm einfach nicht helfen kann. Irgendwie will es mir nicht aus dem Sinn, dass Bill noch irgendetwas verheimlicht, weil er so rigoros dagegen ist, Jack zu vertrauen bzw. zu helfen. Jack schlägt Bill nieder und macht sich auf zu Burnett. Als er ihn endlich zum Reden gebracht hat, schreitet die Präsidentin ein und macht alles zunichte, um Jack dann vorzuwerfen, dass er zu ihr hätte kommen sollen. Das ist doch wirklich eine interessante Frage. Hätte Jack der Präsidentin sein Vorhaben anvertrauen können? Hätte dies die Situation tatsächlich verbessert? Im Nachhinein lässt sich sowas immer sehr einfach sagen und Jack ist zurecht überzeugt, dass seine Entscheidung die richtige gewesen ist. Trotzdem bleiben ein paar Zweifel.

Folterei

Was dieser Episode ganz besonders gut gelungen ist, ist die Betrachtung eines Themas, dass sich schon durch die gesamte Staffel als heikle Diskussion zieht. Darf man foltern, wenn man überzeugt ist, dass der gegenüber etwas verheimlicht, dass für eine Vielzahl von Menschen von größter Bedeutung ist? Schon Renee hatte mit Jack diesen Disput und musste erkennen, dass die konkrete Situation es manchmal erfordert, die Grenzen zu überschreiten. Die Präsidentin muss sich nun mit Senator Mayer über eben jenes Thema unterhalten und versucht Jack zu verteidigen. Trotzdem hat auch sie ihre Prinzipien und ist nicht bereit, diese bedingungslos aufzugeben. Sie kann es einfach nicht zulassen, dass Jack unter ihrer Obhut jemanden foltert, auch wenn es noch so richtig ist. Erneut steht die Frage, ob Folter nicht erlaubt sein sollte. Gerade in Jacks Fall ist diese Diskussion besonders schwierig, weil er einfach immer recht hat und somit zahlreiche Menschenleben retten würde, wenn er den Bösen nur ausquetschen darf. Doch wie soll man sowas Brutales erlauben und dann auch noch von ganz oben? Die Präsidentin jedenfalls lässt Jack einsperren und bietet Burnett Immunität an, weil sie genau dieses Zeichen geben muss, obwohl sie selbst sagt, dass irgendetwas falsch an dieser Situation ist. Der Umgang mit diesem Thema ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen, weil er zwischen all den Argumenten aufzeigt, wie aussichtslos es ist, auf diese Frage eine wirklich allgemein richtige Antwort zu finden.

Chloe gegen Janis

Abseits vom Weißen Haus ist das Misstrauen weiterhin groß. Chloe steht Jack wie immer zur Seite und hilft ihm, an Burnett ranzukommen. Doch Janis ist eben nicht auf den Kopf gefallen und traut Chloe einfach nicht über den Weg. Als sie ihre Hilfe anbietet und etwas unbefriedigend abgewiesen wird, ist für sie klar, dass Chloe ein eigenes Ding dreht und es kommt erneut zum kleinen Zweikampf. Janis ist ein mehr als ebenbürtiger Gegner für Chloe. Schon zu Beginn der Staffel gab es ein regelrechtes Computerduell zwischen den beiden, das spannend und amüsant zugleich war. In dieser Episode zeigt Janis erneut, dass sie enormes Fachwissen mitbringt und Chloes Plan somit schnell durchkreuzen kann. Diese Runde geht also an Janis, aber ich hoffe doch inständig, dass es eine weitere geben wird. Dieser kleine Computer-Catfight ist doch ein sehr willkommener Nebenhandlungsstrang und bietet eine schöne Abwechslung.

Renee im Einsatz

Renee hat gar keine Zeit, ihre Emotionen der letzten zehn Stunden zu verarbeiten. Statt sich auszuruhen, weil nun eigentlich alles vorbei sein müsste, ist Renee weiter wachsam und beobachtet die Szenerien genauestens. Das zeigt nur einmal mehr, dass Renee Walker eine hervorragende Agentin ist, der man nicht viel vormachen kann und der ihr eigenes Wohl nicht so wichtig ist. Sicherlich ist da auch eine kleine Portion Rachsucht mit im Spiel, denn die eigentlichen Verantwortlichen für all ihren Schmerz sind die Attentäter des Tages und denen ist Renee nun wieder dicht auf den Fersen. Sie findet Dubakus Mörder und verfolgt ihn in Jumas Lager. Der leitende Rebell ist tatsächlich entgegen aller Annahmen der US-Armee in Washington und hat etwas Ungeheuerliches vor. In seiner Verzweiflung der drohenden Niederlage in Sangala will er das Herz der USA treffen und das Weiße Haus attackieren. Die Einzige von der "guten" Seite, die das weiß, ist Renee, doch ihr ist es noch nicht möglich, die Info weiter zu geben. Sie muss sich erstmal mit Dubakus Sohn auseinander setzen, der offenbar doch keine wichtige Aufgabe auf dem Boot besitzt und die Verfolgung aufgenommen hat. Jumas Armee ist derweil voll im Plan und man kann die nächste Stunde kaum abwarten. Wird das Weiße Haus tatsächlich angegriffen oder kann Renee noch rechtzeitig Hilfe holen?

Fazit

Nach einer grandiosen Episode letzte Woche, die den ersten Teil in gewisser Weise abschloss, geht es ohne Pause rasant und spannend weiter. Man kann gar nicht anders, als neun Punkte zu vergeben, denn es stimmt eigentlich alles. Die Charaktere handeln sehr nachvollziehbar, der Kontext wird sehr differenziert betrachtet und an Spannung fehlt es schon lange nicht mehr.

Emil Groth – myFanbase

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