Bewertung

Review: #6.18 23:00 - 24:00 Uhr

Der große Fall scheint schon abgeschlossen. Die Bomben sind in Gewahrsam, die Terroristen sind tot. Doch es bleiben noch einige Stunden. Der Machtkampf im Weißen Haus und die Rettung von Audrey spielen nun die wesentliche Rolle und irgendwo muss auch noch Philipp Bauer sein.

Selbstmordkommando

Ohne groß zu überlegen ist es für Jack fast schon Ehrensache, dass er alles ihm Mögliche machen will, um Audrey zu retten. Sie war die einzige Person, die das gleiche für ihn auch getan hat und da sich Jack natürlich dafür verantwortlich sieht, bleibt ihm eigentlich auch gar nichts anderes übrig. Man stelle sich mal vor, er würde sagen, Audrey, tut mir leid, ich kann nichts machen. Du hast dich selbst in diese Lage gebracht. Das wäre nicht Jack Bauer. Was also tun? Natürlich Chloe anrufen. Die stand schon immer auf Jacks Seite und hat sofort Verständnis. Allerdings ist Morris diesmal cleverer als sie gewesen und hat gemerkt, dass sie an seinem Rechner war. Jacks Plan fliegt somit auf. Morris hat auch völlig richtig gehandelt. Sie hängen sonst alle mit drin und diese Verantwortung wäre dann doch schon eine zu große. Jack muss dieses Manöver schon irgendwie selbst hinbekommen.

Da ist es nur gut, dass er nun zum sechsten Mal quasi das ganze Land gerettet hat. Da hat er also noch was gut. Er ruft Wayne an und bittet ihn inständig darum, ihm dieses Manöver zu erlauben. Damit die USA dann nicht noch in außenpolitische Schwierigkeiten geraten, versichert er, dass die Informationen nie in die Hände der Chinesen gelangen werden. Notfalls sprengt er sich mit den Daten in die Luft, sobald Audrey in Sicherheit ist. Daran erkennt man die Entschlossenheit von Jack, wobei er natürlich hofft, dass er das überlebt. Sonst hat er auch nichts mehr von Audrey und auch ihr Leiden wäre völlig umsonst gewesen, wollte sie Jack doch retten. Etwas unlogisch an der Geschichte um Audrey ist allerdings, warum man Jack nicht vor sechs Monaten, als man sie gefangen genommen hatte, mit Audrey erpresst hat, damit er die Informationen preis gibt, die er hatte. Na ja, Schwamm drüber. Jack darf tun, was der Mann tun muss! Dass er sich gleich mal Doyle als Assistenten aussucht, fand ich doch überraschend. So schnell vertraut Jack sonst niemandem. Nun gab es eben nicht viele weitere Agenten, die noch in Frage gekommen wären, es sei denn, man hätte noch eine neue Person eingeführt. Jack scheint jedenfalls viel von Doyle zu halten.

Dieser ist allerdings nicht der Agent, der auf eigene Faust gegen seinen Vorgesetzten arbeiten würde. Nachdem Jack die Genehmigung für seine Mission wieder entzogen wurde, versucht er Jack aufzuhalten, doch der ist sofort misstrauisch geworden, als Doyle telefonierte. Woher wusste er das nur? Doyle hatte nun wirklich keine Miene verzogen und schnell einen guten Grund gefunden, um abzubiegen. Jack lässt sich aber nicht lumpen. Er glaubt wohl nicht an solche Zufälle und legt es darauf an. Doyle sagt ihm noch die Wahrheit, doch die will Jack natürlich nicht hören. An seiner Stelle hätte ich die Mission auch nicht mehr abgebrochen. Nur fehlt ihm jetzt Doyle als Partner.

Zurück getreten

Im Weißen Haus erreicht der Machtkampf einen weiteren Höhepunkt. Wayne hat einen unglaublich starken Auftritt und macht Noah klar, dass er zurücktreten sollte. Die Art und Weise, wie er diese Forderung übermittelte, war schon echt genial. Wayne strotzte nur so vor Selbstbewusstsein, nach dem gelungenen Abschluss der Krise. Dann schmeichelt er Noah erst und dankt ihm für diese Herausforderung. Großartig. Leider muss Wayne auch auf das Mittel der Erpressung zurück greifen, weil Noah nicht im Traum daran denkt, zum Wohle des Landes seine Machtgier hinten an zu stellen. Palmer zeigt also seine ganze Stärke, doch das soll sich noch rächen.

Wayne traut sich sehr viel zu. Er will sofort eine Pressekonferenz halten, in der er seinen Erfolg kundtun und seine Stärke präsentieren will. Doch dieser Plan geht nach hinter los und bewirkt genau das Gegenteil. Er stottert herum, kann keine ganzen Sätze mehr sprechen, doch statt abzubrechen, macht er sich immer lächerlicher, bis er schließlich zusammen bricht. Hinterher gesehen, ist das sogar das beste, was ihm passieren konnte, weil ihm das Volk unter diesen Umständen auf jeden Fall verzeihen wird. Doch wie geht es nun weiter? Es sieht nun eher so aus, als wenn Wayne nie wieder in der Lage ist, sein Amt auszuführen. Das ist natürlich die Gelegenheit für Noah. Seine Karriere schien gerade noch am Ende zu sein und schon wendet sich das Blatt wieder. Ganz cool schiebt er sein Rücktrittsgesuch zurück in seine Mantelinnentasche. Was besseres hätte ihm nicht passieren können.

Da er erst vor ein paar Stunden schon Lunte gerochen hat, ist er natürlich auch schnell wieder drin, zumal ihm seine kompetente Assistentin gleich unterstützt. Die erste Amtshandlung ist es, Jack aufzuhalten, was Karen nicht verhindern kann. Es gibt genügend logische Gründe, warum Noah dies getan hat, man wird aber auch das Gefühl nicht los, dass er es nur deshalb verbietet, weil Wayne es erlaubt hatte. Jack hält sich eh nicht dran. Zu sicher sollte sich Noah aber nicht sein, auch wenn es um Wayne nicht gut aussieht. Immerhin hat Tom nach wie vor die Aufnahme, die immer noch Gültigkeit besitzt. Er sollte also aufpassen, dass ihm die Sicherheit des Postens nicht zu Kopfe steigt.

Fazit

Die Neuorientierung nach dem gefühlten Staffelfinale in der vorherigen Episode ist zunächst gelungen. Jacks Ziel ist eindeutig, im Weißen Haus ist der Tag auch noch nicht zu Ende und irgendwo im Hinterkopf erinnert man sich, dass es immer noch einen Philipp Bauer gibt, der nochmal auftauchen könnte. Es bleiben noch sechs Stunden, die es in sich haben könnten.

Emil Groth – myFanbase

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