Review: #6.16 21:00 - 22:00 Uhr

Die Hauptfiguren der Anschläge sind gefasst, doch die zwei übrigen Bomben hat man noch nicht. Da wird sich bei den Terroristen jetzt der zweite Mann freuen, ist er doch gerade aufgestiegen.

CTU-Arbeit

Jetzt ging es richtig schnell und die Einsätze der CTU haben endlich Erfolg gebracht. Nachdem man gerade erst Gredenko erwischt hat, konnte man mit seiner Hilfe auch gleich Fayed schnappen. Gut, ein bisschen Glück war auch dabei, weil Gredenko nicht so richtig wusste, was er nun will. Als er in der Bar Fayed als Terroristen entlarvt, habe ich mich schon ein wenig amüsiert. Allerdings bin ich auch froh, dass Jack rechtzeitig dort gewesen ist. Es wäre durchaus vorstellbar gewesen, dass die wütende Meute so lange auf Fayed eintrampelt, bis dieser tot ist. Nun ist Fayed aber gefasst worden und wird nun zu spüren bekommen, was Jack von ihm hält. Es ist nicht ganz 16 Stunden her, da waren die Vorzeichen noch genau anders herum.

Es ist davon auszugehen, dass Fayed kein Zugeständnis wie Gredenko bekommt, wobei selbst dieser auch nur inoffiziell Straffreiheit in den USA genießen durfte, weil die Debatten um den Präsidenten ausnahmsweise mal zu etwas gut waren und man den Anwalt quasi reingelegt hat. Doch das spielt auch überhaupt keine Rolle mehr, denn Gredenko ist jetzt nur noch Fischfutter. Ein Drahtzieher ist tot, der andere gefasst. Da bleibt nicht mehr viel. Wie werden sich Fayeds "Assistenten" nun verhalten? Sicherlich versuchen sie, den Plan durchzuführen und die Bomben zu zünden. Trotzdem fehlt der richtige Bösewicht im Moment, den die CTU zu jagen hat. Da wäre es fast an der Zeit, dass Jacks Vater mal wieder auftaucht, bevor nach diesen Erfolgen die Luft raus ist. Die schnellen Erfolge waren zwar überraschend und trieben die Handlung voran, haben aber eigentlich nichts gebracht.

Präsident auf Abwegen

Richtig spannend ging es im Weißen Haus zu. Wayne hat den Bombenabwurf verhindert und Noah versuchte nun, den kritischen Zustand Palmers zu nutzen, um die Macht zurück zu erlangen und seinen Angriffsplan fortsetzen zu können. Der Antrag wird zwar abgelehnt, doch durch Karens Rücktritt vom Rücktritt ist ihre Position etwas wackelig und Noah versucht in diese Kerbe zu schlagen. Hier kommt dann der große Auftritt von Tom Lennox. Er überlässt nichts mehr dem Zufall und hat den Raum von Noah verwanzt und so herausgefunden, dass der Vize die Falschaussage seiner Assistentin unterstützt. Damit kann er ihn locker zum Aufgeben zwingen. Die Guten scheinen im Weißen Haus gewonnen zu haben. Doch es kommt zum großen Knall. Alles war umsonst. Unter dem Einfluss von Adrenalin hat sich offenbar das Gefäß für die Blutzufuhr für den gesunden Menschenverstand verschlossen. Palmer befiehlt tatsächlich den Angriff und Tom kommt zu spät, um ihn aufzuhalten. Viel Lärm um nichts könnte man sagen. Eine wirklich "24"-typische Wendung, die zwar überraschend war und medizinisch nicht unmöglich ist, doch ein bischen krass ist der plötzliche Wechsel in Waynes Einstellung schon. Zumal sich auch hier wieder die Frage stellt, was eigentlich der Rest des Kabinetts so tut. Stellen sie seine plötzliche Meinungsänderung nicht in Frage? Auch wenn der Präsident die Entscheidungsgewalt hat, so darf er nicht nach Belieben entscheiden, je nachdem, wie die Laune gerade ist.

Was wird dieser Angriff nun zur Folge haben? Steht nun ein dritter Weltkrieg vor der Tür? Irgendwie wird man sich da rausmanövrieren können. Was aber ist mit Palmer selbst? Irgendwann wird er wissen, was er getan hat. Wenn Karen sich schon bittere Vorwürfe gemacht hat, dass sie irgendwie die Schuld an einem Angriff tragen würde, was nicht mal stimmt, dann wird Wayne doch seines Lebens nicht mehr froh. Dies muss noch thematisiert werden, sobald man Palmer von dieser "Droge" runter hat. Für ihn persönlich wäre es aber gewiss das beste, wenn er doch Schäden davon trägt und nie erfährt, was er getan hat.

Der Menschenfreund

Die Menschen sind eine Gemeinde und müssen zusammenhalten. Doyle ist wohl ein Philantrop der ersten Stunde. Er hat sich mit ziemlich jeder Religion auseinander gesetzt und weiß, was es bedeutet, zu verzeihen. Das hätte sich Nadia sicher nicht mal im Traum denken können. Das sind richtige Symphatiepunkte, die sich Doyle nun verdient hat. Seltsam ist trotzdem, dass er nicht mal überlegt, ob Milo vielleicht vorsätzlich gehandelt haben könnte. Milo ist jedenfalls zu wichtig, um ihn aus Prinzip für einen Fehler in ein schlechtes Licht zu stellen, denn immerhin müssen noch zwei Bomben gefunden werden. Die Mission ist das Ziel, die Mannschaft ist der Star oder so ähnlich. Allerdings ist die Situation jetzt sehr undurchsichtig. Milo hat also einen Fehler begangen, wodurch der Terrorist in das System eindringen konnte. Wir erinnern uns aber, dass Nadia eigentlich auch über Milos Account gearbeitet hat. Sollte Nadia doch der Maulwurf sein bzw. war es einfach ihr Fehler? Durch die offensichtlichen Beweise gegen Nadia war ich nicht überrascht, dass es doch schnell eine Entlastung für sie gab. Doch die vielen Wendungen in dieser Storyline machen den Fall doch zuhöchst interessant. Irgendwie ist noch alles möglich.

Wenn Nadia tatsächlich doch die Böse sein sollte, dann hat sie es durchaus gut getarnt. Sich auffliegen zu lassen, um dann entlastet zu werden, damit man quasi nicht mehr unter Verdacht steht, hätte durchaus Stil. Allerdings wäre es immer noch mehr als blöd, wenn es genau die eine Person wäre, die aus rassistischer Sicht in Frage käme. Diese Botschaft war schon bei Ahmed zu Beginn der Staffel vorhanden und ist einfach auch ein bisschen plump. Doch lassen wir die Spekulationen erstmal sein und schauen weiter. Vielleicht ist auch gar nichts los und es ist genauso, wie es jetzt faktisch aussieht. Es war nur ein Fehler. Obwohl es immer das gleiche ist mit potenziellen Maulwürfen in der CTU, so ist es doch wieder spannend und nicht abgedroschen.

Fazit

Es geht momentan nur Hin und Her und kaum etwas springt dabei raus. Gerade die Suche nach den Bomben geht trotz Erfolgen weiter kaum vorwärts. Trotzdem herrscht viel "24"-typische Spannung.

Emil Groth - myFanbase

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