Bewertung

Review: #6.10 15:00 - 16:00 Uhr

Ein alter Bekannter aus Staffel 5 überrascht mit seinem Auftauchen am Ende dieser Episode. Charles Logan, ehemaliger Präsident der Vereinigeten Staaten von Amerika, der sein Amt missbrauchte, hat offenbar auch an den Ereignissen zu diesem Tag seine Finger im Spiel.

Josh

Doch was ist eigentlich vorher passiert? Phillip Bauer hat Josh ausgenutzt, um vor der CTU an Gredenko herankommen zu können. Doch mit heldenhaftem Einsatz hat Milo alles gegeben, um Marilyn zu retten. Als alles verloren schien, taucht natürlich Jack wieder auf und kann die zögernden Bösewichte überwältigen. Danach passsiert nichts Überraschendes. Jack erfährt, dass sein Vater doch ein Übeltäter ist und nun Josh hat. Natürlich lässt Jack aber nicht einfach zu, dass Phillip seinen Willen bekommt. Dabei gefährdet er Josh, doch eigentlich stand nie wirklich zu Debatte, dass er sterben könnte. Da Phillip nicht auf den Kopf gefallen ist, lässt er sich von Jack nichts vormachen und rechnete schon damit, dass die Operation nicht so reibeungslos verlaufen ist, wie er es wollte, und zwingt Jack somit, sich für Josh zu opfern. Jetzt bleibt eben nur die Frage, was Phillip daran hindert, seinen Sohn zu töten. Auch wenn Jack eine bewegende Schlussrede hält, die sein Vater wohl nur zur Hälfte mitbekommen hat, ist das plötzliche Wanken von Phillip unverständlich. Hat er plötzlich eingesehen, dass Jack seine misslungene Idee als Einziger wieder gutmachen kann und er nun einfach das Weite suchen sollte, damit er für seine "patriotischen" Verbrechen nicht bestraft werden kann? Es wird wohl auch etwas davon abhängen, was Charles Logan zu erzählen hat. Hier möchte ich allerdings auch wissen, wieso er überhaupt auf freiem Fuß ist. Die große Überraschung kann diesen Handlungsstrang noch retten, weil der ganze Rest nicht wirklich etwas gebracht hat. Bleibt nun noch offen, was jetzt eigentlich mit Josh und Marilyn ist. Die beiden wollen seit Beginn eigentlich nichts damit zu tun haben und wollen einfach nur nach Hause. Vielleicht lässt man das jetzt auch endlich mal zu. Solange man nicht erfährt, was Marilyn und Jack aus der Vergangenheit miteinander verbindet (Ist Josh nun der Sohn von Jack?), sollten sie auch keine Rolle mehr spielen.

Alkoholprobleme

Innerhalb der CTU läuft es nicht gerade gut. Die Innendienstler werden im Außendienst benötigt und dabei nicht nur körperlich angeschlagen. Gerade Morris hat ganz schön zu leiden, da die letzten Stunden seinem kleinen Macho-Ego und dem Zwist mit Milo nicht gerade gut getan haben. Nun ist sein erzwungenes Arbeiten für Fayed insgesamt schon unglücklich gelaufen, was ihm aber wirklich niemand vorwirft (nur ich den Autoren). Dass er auf Milos gerade so geglückten Einsatz derart anspringt, halte ich zwar generell für völlig übertrieben, für Morris' Charakter aber absolut stimmig. Der Erfolg ist Salz in seinen Wunden und er will sogar, dass Milo sich diesen Einsatz einrahmt. Man kann es sich eben auch erzwingen. Chloe erkennt das eigentlich sofort und ist unheimlich fürsorglich, doch so richtig findet sie keinen Draht zu diesem Mann. Sie hat Morris wahrscheinlich nur genervt und da ihre Bemühungen immer wieder scheiterten, ist es dem ein oder anderen Zuschauer vielleicht ebenso ergangen. Morris sucht sich spontan einen anderen Helfer, Alkohol, den er gleich wieder "ausgespuckt" hat, wie er so schön sagt. So kann man es auch formulieren. Ich habe da keinerlei Absicht erkannt, die Abwehrreaktion seines Körpers hat ihm aber hoffentlich den Kopf gewaschen. Chloe wie auch Milo merken es an Morris' Atem sofort, sind aber nachsichtig und drücken beide Augen zu. Hoffentlich ist das Thema damit jetzt auch erledigt, aber es stehen noch viele Reibungspunkte zur Verfügung und da interne Schwierigkeiten sich bei "24 – Twenty Four" immer gut machen, werden sie diesen Storystrang wohl nicht sobald beenden.

Von Stürzen und Gestürzten

Die spannendsten Ereignisse finden wir derzeit im Schutzbunker des Präsidenten. Lennox hatte sich entschlossen, von nun an entschieden gegen Wayne zu arbeiten und seine Beseitigung zu unterstützen. Doch ganz so konsequent ist Tom dann doch nicht, weil sein Herz wohl noch an der rechten Stelle schlägt. Er erkennt, dass der Präsident nicht schwarz/weiß denkt, was man zwar schon längst hätte wissen können, aber die aktuellen Geschehnisse haben Tom eben zweifeln lassen. Er ist weiterhin der Berater des Präsidenten und seine Meinung zählt. Genau das ist ihm eigentlich nur wichtig und so hat er das verloren Geglaubte plötzlich wieder. Auch diese Wendung macht Sinn und ist nicht so weit hergeholt. Es macht Tom aber noch lange nicht symphatisch, denn ihn interessiert trotzdem nur die Macht und die radikale Kontrolle aller islamischen Mitbürger ist nach wie vor ein Ziel, dass er durchsetzen will, nur eben mit legalen Mitteln. Reed Pollock findet diese plötzliche Wandlung von Tom gar nicht gut und erledigt das Problem auf seine Weise. Damit ist der Weg nun wohl frei und Wayne könnte es bald genau so ergehen wie Tom.

Nun kann man darüber streiten, ob es nicht langweilig ist, dass bei "24 – Twenty Four" mal wieder die Regierung unterlaufen wird, und die Diskussion führen, ob nicht eben schon alles dagewesen ist. Was bleibt dann aber der Serie, wenn kein Problem erneut auftauchen darf? Sollte sie eingestellt werden, weil es schwierig ist, noch komplett neue Dinge zu kreieren? Vielleicht befindet sich die Serie im Absturz und wiederholt sich nur noch. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass es Doppelungen gibt. Das gibt es auch bei vielen anderen Serien und bei "24 – Twenty Four" ist ein Maulwurf nun mal ein probates Mittel. Verschiedene Interessen in einer Regierung sind nicht neu, persönliche Konflikte in Extremsituationen machen auch Sinn. Solange der Ausgang ungewiss ist und die Spannung dadurch erhalten bleibt, weil es eben in Details doch wieder ein bisschen anders ist, darf es weiter gehen. Nur das Gespür für einen gewissen Grad von Logik sollte nicht verloren gehen.

Fazit

Eine durchwachsene Episode, die nicht in allen Elementen überzeugen kann. Zwar machen die einzelnen Abschnitte Sinn, aber als hochinteressant und spannend kann man sie nicht durchweg bezeichnen, da es einfach an Tempo mangelte.

Emil Groth – myFanbase

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